Wednesday, February 6, 2013

Posted by mañanitas |

Ich weiß nicht, wieso, weshalb, warum, aber es haben sich bereits schon über 1000 Leute auf meinem Blog rumgetrieben! Wobei ich mir sicher bin, dass viele sofort wieder von dannen zogen, vor allem, weil mir meine Statistik zeigt – höhö bei diesem Nebensatz müsste ich direkt meine Brille aufsetzen - dass viele Besucher aus den USA und Mexiko stammen, von denen wiederum die Mehrheit kein Deutsch lesen können dürfte. Welch Mysterium!
Wie dem auch sei. Da sich dann doch durchaus geduldige Leser unter euch befinden, die tatsächlich ganze Beiträge von mir lesen, kommt hiiier der nächste Stoff!

Gestern fand endlich die Geburtstags-fiesta für den presidente des casa hogars statt. “Endlich”, weil mir die ganzen Proben für Besagtes weniger endlich vorkamen. Das Programm der Mädchen bestand aus dem überaus traditionellen Lied “Las mañanitas”; zweien, nicht minder traditionellen, Tänzen, und einer Art Gedicht, das sie im Chor vortrugen.
Als ich das erste Mal erlebte, wie sie die mañanitas mit der madre übten, fand ich das dermaßen süß, dass ich am liebsten kurz für 20 Minuten unterbrochen hätte, um jeder kleinen chiquita einzeln in die Wange zu knuffen. Diese goldigen Kinderstimmen und dann auch noch alles in Spanisch. Hihihi. Auch die nächsten - an dieser Stelle sei gesagt, dass sämtliche der folgenden numerischen Angaben keineswegs übertrieben sind - 7 Male Üben an diesem Tag haben mein Gemüt erfreut. Am nächsten Tag wieder dasselbe, hat mich gefreut, als sie anfingen. Aber, es musste ja alles sitzen für den werten Herrn, das bedeutete ..sie haben das ungefähr 20 Mal hintereinander singen müssen!!! Und am nächsten Tag auch, und den DARAUF auch! Und.. ja den darauf ebenfalls. Am Freitag nicht nur 20, sondern 25 Mal, denn übers Wochenende gehen sie ja zu ihren Verwandten. Eine strenge Lehrerin hat die sonst so humorvolle madre abgegeben. Allerdings habe ich bemerkt, wie sie an einer von den Mädchen sehr gut umgesetzten Stelle, anhaltend lächeln musste, genauso wie ich.
Ähnlich hat es sich mit den Tänzen verhalten, einer wurde von den kleinen, der andere von den größeren getanzt (die jeweils pausierenden drängten sich zu mir auf die Bank und kämpften um meine Hände, Bewegungsfreiheit nicht gegeben.“¡tranquila tranquila!”). Und diese wurden auch so stark verfestigt wie nur möglich, mit so vielen Übungsdurchgängen wie möglich eben. Zunächst war ich wieder ganz verzaubert, dann schwappte das langsam in Mitleid um. Zumal sie nicht besser zu werden schienen. Der eine Tanz beinhaltete verdammt viele Drehungen – jedoch drehte sich die eine mal nach links, während die andere nach rechts stolperte; von der (A)Synchronität des Ganzen will ich gar nicht sprechen. Knuffelfaktor 2000, Seriosität 0. Die Lieder hatten leider einen etwas nervigen Charakter, obwohl das bestimmt bei jedem Lied der Fall gewesen wäre, nach so vielen Wiederholungen.
Die rezitierte Poesie hat mir gut gefallen, es hat toll gepasst zu dem Sinn des Heims, soweit ich das beurteilen kann. Was das Auftreten anging, mussten die Mädchen einer Kür folgen. Eingespielt wurde währenddessen Musik, begleitet von einem meiner bescheidenen Meinung nach ziemlich unpassenden Saxofon (wenn Saxofon auch noch so schön ist).

Am großen Tag waren sie alle fein gekleidet und ein wenig nervös. Aber es hat alles hingehauen, mas o menos! Der eine Tanz war halt nach wie vor.. mehr süß, als ästhetisch. Doch es war sehr schön anzusehen. Langsam denke ich, die Leute müssen glauben, mein Gegrinse ist anatomisch bedingt, ich kann einfach nicht damit aufhören, wenn ich die Kleinen so sehe. Ich wurde während der ganzen Veranstaltung viiielen Leuten vorgestellt, ich habe es aber auch hinbekommen, längere Konversationen zu führen, bei denen ich mich nicht wie der aaabsolute Amateur gefühlt habe. Überhaupt gibt es zum Glück langsam seltener diese Situationen, in denen mich Menschen anschauen, als würde ich sonst was reden, nur eben nicht ihre Sprache. Das Essen war natürlich, aus dem festlichen Anlass, sehr köstlich. Jaa, der Post folgt noch..

Es folgt nun ein kleiner Themenumschwung.
SCH**** verdammt noch mal, ein Riesendreck ist das! Ich hab am Wochenende das erste Mal meine Wäsche gewaschen. Es mussten dran glauben: drei Hosen (Mama! Die gute beige!), mein Hemd von Stradivarius :(, ein T-Shirt, ein Pullover (zum Glück nicht my only red sweat!), und zwei Teile meiner Unterwäsche sehen nun etwas, ähm. “aufregender” aus, als zuvor.
Die Tragödie.
Wieso befindet sich das Waschmittel für weiße Wäsche auch in einem grünen Behälter! Und wieso haben sie überhaupt viel mehr Waschmittel blanco, als das für farbige Wäsche? Naja, also es ist jetzt halt alles etwas verfärbt. Meine eine Jeans sieht jetzt aus, wie die meiner besten Freundin (Schnucki, die Kuh- bzw. Wolkenhose), die ich.. um ehrlich zu sein noch nie leiden konnte. Weißt du ja ;)
Eine andere besitzt nun Flecken, welche die Hose so aussehen lassen, als würde sie permanent von der Sonne geküsst. Na gut, man könnte es auch für Sabber halten. Aber auch alles egal, so was kann man ersetzen.
Jorge und Caro. No me mates :D
Da traf es sich mehr als gut, dass der Safari-Flop mit Caro auf einem “Missverständnis” beruhte und wir die Sache klärten. Auf der Feier wusste ich nicht recht, ob ich sie darauf ansprechen sollte.
Sobald wir aber das erste Mal allein waren - und bevor ich mir eben dieser Tatsache überhaupt bewusst war - kam auch schon sofort ein “Du hast mich nicht angerufen!!!”, woraufhin ich sagte “doch, richtig oft!!!” und sie “aber mein Telefon hat nicht geklingelt, ich saß ewig davor!!!”, ich “kann nicht sein, ich habe Freitag und Samstag mehrere Male angerufen!!!” und sie “aber ich hab gewartet, es kam nichts!!!”, außerdem bediente sie sich einiger Gesten der Traurigkeit (Tränen, die die Wange runterkullern). Amüsant war auch, als ich zugab, dass ich sie sogar schon auf Facebook (auf die umständlichste Weise) gesucht hatte, dass sie aufgeregt erwiderte, sie genauso!(!!) Tjaja, es war irgendwie genauso schade, wie lustig.
Ja miten so im Kaufhaus saß der da so herum.
Hab ich doch gleich mal die Touristin herausgekehrt.

Um dieses Versäumnis zu kompensieren, nahm sie mich an dem Tag noch mit ihr und ihrem Freund zum Einkaufen, in den Galerias guapas, wo ich wiederum eine Hose, eine neue Bluse – ich war ja versucht, hineinzuschlüpfen, mich zu fotografieren, einen Vintage-Filter rüberzutun und es in fashion blog manière und mit Duckface (ja Jojo, fühl dich angesprochen..) zu posten ;) - eine Schlafhose und Kontaktlinsenflüssigkeit kaufte.
Nur ein sehr typisches Bild, aufgenommen in meiner Umgebung. Weihnachten feiert
man hier übrigens am 1. Februar! Höhö, schlechter Scherz.
Von Caros Dach aus hat man einen kleinen Ausblick auf Mexiko-Stadt. Klein, weil
es wirklich nur ein miiiini Teil von dieser monströsen Stadt ist.
Vom Kaufhaus aus. Ich mag die Ansicht der Berge hierdrauf sehr.

War schon angenehm, mal rauszukommen und es war auch wirklich witzig mit den Beiden. :)
Gleichwohl hab ich tatsächlich angefangen, die niñas zu vermissen! Dafür umso schöner, sie dann alle wiederzusehen, die Rabauken. Oh je, ich bin bereits weicher als jeder Marshmallow..
Heute kam außerdem die vierte madre, die letzte im Bunde, an. Hat sich herausgestellt, dass sich die anderen madres den Spaß erlaubt haben, mich zu verarschen! Sie behaupteten, sie wäre die älteste von allen und 60 oder so. Ich habe es wirklich nicht falsch verstanden, 100%ig. Nee, sie fanden es alle nur zu witzig, als ich dann festgestellt hab, dass sie mit Abstand die jüngste ist. Gleichzeitig ist sie seeehr doll kicherig, und sie redet viel. Sehr viel. Wirklich viel. Aber sie scheint mir ein liebenswertes Persönchen zu sein. 


Natürlich gäbe es wieder viiiiiiiiiiel mehr zu erzählen, aber ich hab beschlossen, etwas zu selektieren, gerade um die Detailverliebtheit beibehalten zu können.
Achso, und seid doch so lieb und gebt mir bitte mal ein Feedback zum neuesten Accessoire, dem Musikplayer!

In diesem Sinne eine harmonische Woche für Euch :D

5 comments:

  1. Wieder wunderbar! Zu deinem Aufruf: Ich warte ja immer noch auf "Auf und Davon", aber wenn das zu textlastig bzw. zu deutsch sein sollte, dann natürlich Other Lives mit "For 12". :-)

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  2. :D :D Tine, es ist so unglaublich typisch, dass du das mit der Wäsche..naja.. noch nicht ganz zu gut hinbekommst. Allerdings (!) musst du das manchen einfach als europäische Mode vorstellen, viele glauben dir das sicherlich und du lässt kurzerhand einen neuen Trend entstehen. (Deine Musik [Phoenix- If I ever feel better] beeinflusst gerade meine Laune und somit mein Geschriebenes.) "Meine Kinder" lassen sich schließlich auch ziemlich viel Blödsinn erzählen. ("Nein, das ist kein Fisch, das ist Hühnchenfisch. Und das.. das ist Broccoli oder magst du das nicht? Dann ist es vielleicht doch..einfach.. grüner..ähm.. Gummibärchenstoff! Probier mal!")
    Möchtest du mir einen Gefallen tun? Gib mal den Kindern die Kamera und lass sie fotografieren. :) Oh und versuch, nett zu grinsen. ;)
    (I follow you.. oh oh oh oh..)
    Ik vind je ontzettend lief! Blijv lekker schrijven en nog heel veel plezier! <3 <3 <3

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    1. Aehm.. Typisch fuer Auslaender, dass ihnen so ein kleiner Fehler unterlaeuft, richtig? Widersprich bitte einfach nicht, sondern erzaehl mir einfach das blaue vom Himmel,.. oder von blauen Gummibaerchen ;)
      Hoerst du die CDs manchmal noch?
      Und, jetzt ist endlich meine Zeit gekommen, kontern zu koennen: Te extraño, así cómo la forma en qué estuvimos pensando a juntos.. las fotos siguen, tan pronto como regreso a la casa hogar de nuevo.
      <3

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  3. musik ist cool....soll dir ausrichten vom kinder und menschenrechte seminar meiner uni die auswahl ist top.....da ich in meinem überaus spannenden seminar mich natürlich nur selten ablenke und nur ausnahmsweise auf anderen seiten rumschwirre während mein prof redet oder ich unidinge tun soll, habe ich trotzdem deinen blog geöffnet und mir war nicht bewusst das da ein musikplayer am start ist, deswegen auch das feedback von allen, weil ich glaube die ganze playlist einmal durchlief, bis mich mein wundervoller prof total liebevoll drauf hingewiesen hat, das es schon etwas dreist sei in seinem kurs laut musik zu hören.... :-D du hast auf jeden jetzt einen leser mehr, der herr hat selber für 2 jahre in mexiko gelebt und ist sehr interessiert an deinem blog......in diesem sinne hasta luego

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    1. Hallo sympathischer Unbekannter, mucho gusto!
      Ich werde die Playlist bald mal einer Erneuerung unterziehen, damit sich dein Prof, sowie deine Kommilitonen nicht langweilen :D
      Mich wuerde interessieren, was dich fuer zwei Jahre nach Mexiko gezogen hat?
      Cuídate! :)

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