...entfuhr es mir, als ich
sah, wann ich meinen letzten Beitrag veröffentlichte. Was mir
hingegen WIDERfuhr, neben genialen Wortspielen natürlich, war echt
viel.. viel viel viel viel. Also heißt es keinen Zeichenplatz oder
Attraktivität dieses Textes weiter einbüßen und loslegen.
Auch schon lange bevor ich so richtig,
mächtig, fett – ich hoffe, ich drücke mich deutlich aus? - krank
wurde, war ich immer mal wieder erschöpft.. von allem einfach. Den
Kindern nicht ausgenommen. Deshalb zog ich mich ein wenig öfter
zurück, als ich es davor zu tun pflegte, was mir aber eigentlich
auch nicht gänzlich behagte. Zur abendlichen Vorlesestunde überwand
ich mich natürlich trotzdem. Und die davor „versäumte“ Zeit mit
den Mädchen sollte ihren Ausgleich finden. Stichwort: Stromausfall.
So ziemlich genau in dem Moment, in dem ich die Geschichte begann.
Uhhh es war stockduster. Das hysterische Geschrei war natürlich
groß. Nach der Meinung eines der Mädchen nicht genug, das großartig
zur Situation beitrug, indem sie ausrief: „WIR WERDEN ALLE
STERBEN!!!!“ Danke auch, du blödes Balg.* *ich liebe alle Kinder.
Sie selbst hatte nicht so wirklich
Angst, aber die anderen Knuffelis alle ziemlich, sodass sie sich an
mir festkrallten (ich wiederum an der Kante des Hochbetts damit ich
nicht runterfiel, Angst vor der Dunkelheit hab ich zwar nicht –
ganz im Gegenteil, ich kann das gut leiden; Gruß an Charline an
dieser Stelle ;) aber Höhenangst schon!!). Es ging dann für alle,
auch aus den anderen Zimmern, in den Flur. Ich holte meinen iPod und
stellte die Helligkeit hoch, um ihnen, mir wie die Freiheitsstatue
oder eine der vielen Nachbildungen vorkommend, mit erhobenem Arm zu
leuchten. Mit meinem Angsthasen-Sensor versuchte ich
nachzuvollziehen, wer am meisten weinte und daher am nötigsten
getröstet werden musste. Dann hab ich noch ein paar Decken geholt.
Die madres waren natürlich auch am Start. So wurden sie alle
irgendwann wieder ganz ruhig, so ruhig, dass sie sich daran machten,
dort auf dem Boden zu schlafen, was sie selbstverständlich auch
nicht sollten. Aber das war dann auch bald alles überstanden, als
das Licht wieder funktionierte. Den nächsten Tag verschwand der
Strom erneut, ausgerechnet, als ich mit meiner besten Freundin skypen
wollte. Das hat mich belastet, mehr als die vorige Nacht.
Dieser kleine Schwank erstmal vorneweg.
Dann folgte mein wuuunderbares Wochenende mit meiner Gastfamilie.
Zuerst hieß es – wir gehen ins Kino! Cooooooooooool dachte ich
unterbeschäftigtes Mädchen. Nee, unterbeschäftigt stimmt ganz und
gar nicht und ich hab auch nichts vermisst im casa hogar, aber die
Aussicht dann mal wieder so was Jugendlich-Frisches zu unternehmen,
freute mich doch sehr. Allerdings kam dann mein Gastpapa mit einer
anderen Idee – einer noch viiiiiel besseren. Und zwar sollten wir
doch lieber – wenn es mir denn gefiele - nach Guudhdhnanfjajajatoo
fahren. Das war zumindest das, was ich zuerst verstand. Ein Ort, im
Zentrum des Landes, der herrrrrrrrrrrrrrmoso (damit sei die
Aussprache meines Gastpapas nachgeahmt), also
wuuuuuuuuuundeeeerrrschön sein soll. Wie man sich denken kann,
bejahte ich natürlich unternehmungslustig. An dem Tag ging es also
nur noch einmal einkaufen, was mir auf immer wieder auf's Neue Spaß
macht, um am darauffolgenden Tag früh aufzustehen und den Weg –
nach Guanajuato, so der korrekte Name, anzutreten. Die Autofahrt über
erblickte ich wieder einen Augengenuss nach dem anderen. Schade, dass
sich das nicht so gut fotografieren ließ. Uuund die komplette Fahrt
über Musik über den angeschlossenen iPod gehört, ganz nach meinem Geschmack.
Durfte auch was zum Besten geben - es gefiel. Höhö. Überaus hübsche
Orte und Landschaften passierend, kamen wir also in Guanajuato an.
Eine noch viel viel hübschere Stadt. Total verrückte Architektur,
ab und an an einige europäische, eventuell italienische Städtchen
erinnernd (so hieß es in unser niedlichen
Stadtrundfahrt mit einem straßenbahnähnlichem Gefährt), aber in ihrer Unübersichtlichkeit ungemein charmant.
Apropos unübersichtlich.. meine Gastfamilie hat da diesen Hang: „Wir
verfahren uns.. IMMER!“ 500 Mal falsche Abbiegungen genommen, dafür
aber umso mehr gleich zu Anfang von der Stadt gesehen. Mir total
sympathisch, wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt. Irgendwann
fanden wir doch unser Ziel. Guanajuato ist nämlich bekannt für
seine.. Mumien. Echte Mumien. Also.. Menschen, die mal gelebt haben,
mumifiziert. Jup. Zuerst bekamen wir eine kleine Führung durch den
dazugehörigen Friedhof. Gar kein unangenehmer Ort, denn alles an
Gestein war ganz hell und nett geschmückt.
Innen im eigentlichen Museum fand ich
es zwar interessant, geekelt oder so habe ich mich kein Stück, aber
nicht ausnahmslos toll. Das lag daran, dass es neben den älteren
Herrschaften, auch kleine Mumien, ja früh gestorbene Kinder und
Babys zu sehen gab. Irgendwie fand ich es zu.. akzeptierend, wie
sämtliche Leute da so lang spazierten und sie sich mehr oder weniger
gedankenlos anschauten. Aber vielleicht sehe ich das auch zu streng.
Von ihnen habe ich jedenfalls keine Fotos gemacht. Ansonsten habe ich
mit meiner Gastschwester auch gerätselt, wie die Leute das wohl so
gefunden hätten, wenn sie gewusst hätten, dass sie dort landen.
Also, so interessant es auch war, dieser ganze touristische Ort, das
ganze Prinzip, hatte eben doch seine komischen Züge, die mich nicht
nur staunen, sondern auch nachdenken ließen. Insgesamt jedoch
lohnenswerte Sache!! Am selbigen Tag besuchten wir außerdem noch das
Museo Ex-Hacienda el Cochero, ein Ort, wo einst die Einwohner Mexikos
von den spanischen Kolonialisten gefoltert wurden. Plump gesagt. Die
gesamte Geschichte und mein relativ mickriges Wissen darüber muss
ich wohl nicht ausrollen. Es sei aber gesagt, dass mir bewusst ist,
dass es zwar grausam war, es aber auch friedliche Einigungen zwischen
Bekehrern und der Bevölkerung gegeben haben muss. Heutzutage sind
viele Elemente der früheren indigenen Religion mit denen des
Katholizismus vermischt.
Wie auch immer, es waren jedenfalls
genug Tote für den Tag!
Der Rest des.. ja Urlaubs wollte ich
gerade schreiben, des TRIPS kam mir einfach wie Urlaub vor! Wir haben
fantastisch gut und fanatisch viel gegessen und unser Hotel war auch
erste Sahne. Allererste. Das Zentrum von Guanajuato ist einfach
umwerfend.
Ich lasse nun Fotos und ihre
Unterschriften sprechen! :)
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Guanajuato | |
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Einer der - gefühlt - aaabertausenden Tunnel |
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Finde die Ausländerin! |
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GLAMOUR. Bin ich die Einzige, die das lustig findet? |
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Der Friedhof. Kein soo trauriger Ort, oder? |
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Der Eingang mit Blick auf die Stadt. |
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Einige der Gedenktafeln, die es für die.. ja ich glaub echt
450 mumifizierten Verstorbenen gibt. Und der Herr, der
uns daserklärt hat. |
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Las mumias. Ganz schick in ihrer damaligen Garderobe.
Ich dachte, ich nehm mal lieber das Bild, in dem noch ein
paar Lebende zu sehen sind. |
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"Hiihihi das ist Guanajuato und bald wird alles miiiiir gehöööören!!"
- war im Lift. |
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Sieht das klasse aus, oder nicht? |
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Puppen, auf die meine Gastmama total stand, weswegen sie
unbedingt ein Foto von mir davor schießen wollte. Warum ich so da
stehe, als wollte ich sie gern verkaufen, kann ich euch auch nicht sagen. |
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Wie es dort geschrieben steht - das Theater Juarez. Antik und
schnieke. Auch von innen. |
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Der Pavillon im Stadtzentrum. In der Nähe war auch unser Hotel
gelegen. |
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Ein Figürchen, das für einen gewissen Brauch von
Guanajuato steht - Studenten aka Musiker ziehen abends
nämlich durch die Stadt und machen Musik, die die Menschen
zum Tanzen bewegt. Sollte ich später noch erleben dürfen - wirklich schön! |
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Balkon unseres Hotels |
Ein kleines Highlight! :
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Makabererweise kann man im "Folter-Museum"
Fotos von sich als Opfer und Folterer machen.
Natürlich haben wir das auch getan. Es fing
harmlos an. |
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Dann nahm ich die Sache ein bisschen ernster.
Ohne Absprache mit meiner Gastschwester,
wie man sieht. |
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Das authentischste. Wir alle haben uns EWIGKEITEN,
wirklich IMMER WIEDER VON NEUEM
über dieses Bild beeumelt. |
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Fairerweise auch mal andersherum. |
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Ups, vergessen zu erwähnen. Nach unserem Aufenthalt
in Guanajuato besuchten wir außerdem noch einen für
Gläubige sehr wichtigen Ort - Cerro de Cubilete
..mir hat vor allem die Aussicht gefallen (siehe nächstes Bild)
(und ich sollte mir wirklich eine bessere Fotopose überlegen.) |
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Das nächste Bild. Man preise
die Panoramafunktion seit dem
iOS 6-Update. |
Bin natürlich unbeschreiblich dankbar
dafür, dass meine Familie so was mit mir unternimmt und wir uns so
gut verstehen.
Das soll fürs Erste mal genügen. Eine
Checkliste von den Dingen, die ich in den nächsten Beiträgen noch
erzählen möchte:
- AFS-Reunion mit deutschem Essen
- Sprachkurs, 3x in der Woche!
- Día del amor y de la amistad
- Das Singen und ich
- Wie schön es ist, auf 180 zu sein -
SPORT
- vom unglaublich billigen und inzwischen
schon alltäglichen Taxi und Metrofahren
- Unterrichten.. endlich!
- Treffen mit Nicole.. ENDLICH!
- Partys whooop-whop
- Diverse Pläne
… und der sagenumwobene Essensbeitrag
kommt natürlich auch noch irgendwann :D
Fazit, gibt nur GANZ wenig nachzutragen
;) Wird aber diesmal keine Wochen dauern, bis der nächste Beitrag kommt.
Ein schönes Wochenende wünscht
Tine