Sunday, March 10, 2013

Posted by mañanitas |

Auf in den vielversprechenden Kampf gegen die To-Do-Liste des letztes Posts!
Ich versetze mich also gedanklich einmal mehr in die Vergangenheit. Im Übrigen ist das nicht anstrengend, ich find' das gut, in dieser Zeit, in der die Momente so schnell an mir vorbei zu ziehen scheinen.
Punkt 1! AFS-Reunion
Gut, da will ich kein großes Trah-rah drum machen. Ein kleines Treffchen der Leute, die im D.F. von Mexiko arbeiten und - entgegengesetzt zu meinem anormalen Fall – leben und zwar mit jeweiliger Gastfamilie. Außerdem noch einige mexikanische Ehrenamtliche von AFS. Die Hälfte der deutschen Freiwilligen erschien nicht. Aber egal, denn das Essen war gut! Und mal wieder Deutsch, so lautete nämlich unsere Aufgabe. Die gute Rap-Becca diente mit irgendwelchen typischen süddeutschen, optisch miss geratenen, geschmacklich gelungenen Bretzel-Keksen, eine andere Freiwillige mit Kartoffelpuffern mit Apfelmus und Buletten und ich mit einem famosen Kartoffelsalat, weil ich diesen, dank meiner Mama, ganz arg mit Heimat verbinde. Wir präsenten deutschen Freiwilligen tauschten uns aus, ein bisschen Geplauder hier und dort und eben Essen. War nett! Aber eigentlich wollte ich nur erwähnen, dass ich erfolgreich einen Kartoffelsalat gemacht hab, hier in Mexiko. ;)

Punkt 2 und 6 auch schon - man könnte meinen, ich habe nach Grad der Interessantheit geordnet – mein Sprachkurs!
Eines schönen Tages - das ist mehr Kaschieren der Tatsache, dass ich keine Ahnung mehr habe, wann das gewesen ist, als erzählerisches Stilmittel.. - als ich gerade draußen im Hof saß, kam eine der madres auf mich zugehastet, um mich ans Telefon zu holen. Welches Schwein ruft mich denn hier an? Der weniger tierische Carlos von AFS. In ein paar Stunden solle ich doch bitte mein „Examen“ für die Einstufung meines Sprachlevels wahrnehmen. Ich wohne ja dort und dort, in der Nähe müsste es die und die Metro-Station geben und alles in allem sei das auch gar nicht weit. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich das casa hogar noch nie verlassen, war also der aabsolute Grünschnabel, was den Transport in Mexiko-Stadt anging und stellte mir das Viertel und damit das Ausgehen hier noch ungefähr so vor.
Lustig daran ist, dass das Symbol der nächsten Metrostation ein Totenkopf ist.
Weniger lustig war, dass ich wahrlich ein wenig besorgt war. Das Gespräch am Telefon führten wir in Englisch, und als ich danach auf Spanisch erklären sollte, was vor sich ging oder gehen sollte, nämlich ich, zum Sprachtest, war ich nicht in der Lage umzuswitchen und auf einmal total fertig. Kann ich mir mittlerweile nicht mehr vorstellen, weil ich erstens recht oft zwischen Englisch und Spanisch wechsle und es mir keine Probleme mehr macht und zweitens, weil ich jetzt schon an die.. 10, 15, 20 Mal? mit Taxi und Metro zur Sprachschule gefahren bin. Und ich lebe! Mit 10 Fingern schreibe ich auch noch nach wie vor. Auch wenn der kleine Finger der rechten Hand nur für Enter verantwortlich ist. Also, zur Station begleitete mich eine der madres, Taxi musste ich demnach auch nicht allein fahren. Man fährt ungefähr 30-40 Minuten. Das "Examen" trug eindeutig einen zu grossen Namen - yo zieh dir diesen Reim rein - NOCH EINER! -, denn er bestand lediglich aus Multiply Choice-Fragen. Aufgrund der Konversation mit dem Leiter der ganzen Einrichtung, die dem Test voraus ging, und die durchaus gut funktionierte, wurden Rebeccas und mein Sprachlevel allerdings etwas zu hoch eingestuft, weswegen der Stoff der ersten Stunde dann gleich erstmal zu schwer war. "Einrichtung" nenne ich das übrigens aus dem Grund, dass die Schule sich direkt in, also wirklich innen, der Metrostation befindet. Aber das nur nebenbei. Ich bin sehr dankbar für den Sprachkurs, ich empfinde es zwar nicht als daaaas Upgrade meines Spanisch, aber helfen tut es schon.. najaaa und ausserdem freue ich mich einfach, die Rebecca 3x in der Woche zu sehen, um sich auszutauschen und mal gemeinsam über das hysterisch zu lachen, über das man sich im Moment des Geschehens nicht amüsieren kann. Was einem also wirklich fremd vorkommt, so ab und an. Neben allerhand Gequatsche gibt es auch mal die Gelegenheit, danach gemeinsam einkaufen zu gehen. Einfach eine tolle Abwechslung. Diszipliniert reissen wir uns aber natürlich am Riemen und vertrödeln nicht zu viel Zeit gemeinsam, sondern machen uns zurück zur Arbeit.
Also. Das Taxifahren. Eine Fahrt, die einen in Deutschland so 10 Euro kostete (Schätzung einer Laie), kommt hier gerade mal einen. Was mir aber jeder, beispielsweise die Caro auf der Arbeit, aber auch meine Gastmama immer und immer und immer wieder predigen, ist, dass ich stets misstrauisch sein und absolut niemandem vertrauen sollte. Tue ich auch nicht, egal, wie nett ich mit einem Taxifahrer plaudern kann. Wenn ich zur Metro raus- oder reingehe gebe ich gut auf meine Tasche Acht. Ich muss sagen, es fühlt sich schon sehr normal an, ich lebe auch nicht in ständiger Angst, wäre ja schrecklich. Doch man vergisst nicht, wo man sich befindet - in Mexiko-Stadt.
In der Metro selbst herrschen morgens eher unangenehme Zustände. Es ist verflucht voll, die Leute drääängen sich auf - genauso wie Fragen in meinem Kopf wie: "Was hast du heute gefrühstückt.. und wieso???" oder "Wer hat dir das After-Shave bloss empfohlen. Oder ist das Schweiss?", so wie es einfach überall, wo man dicht an dicht mit Leuten aneinander gequetscht steht, der Fall ist. Manchmal ist es tatsächlich sagenhaft unbehaglich.. wenn die Türen nicht mehr schliessen und der Stress und die Verzweiflung den Leuten ins Gesicht geschrieben stehen; ich male mir aus, dass sie dringend zur Arbeit müssen. Aber ist nun mal ein Teil davon. Ich habe schon mit mehreren Leuten gesprochen, die entschlossen äusserten: "Ich persönlich, ja ich? Ich fahre nie mit der Metro. NIE" Aber für mich ist es der kürzeste Weg, und meine Linie ist nicht wirklich gefährlich. Achso und nebenbei bzw. damit verbunden, ist es spottbillig - umgerechnet sozusagen 0,18€ pro Fahrt, egal wohin, egal ob du umsteigst oder nicht. Eine Fahrt in Berlin ist also 17 Mal teurer. Irrsinnig..

Mit diesem Wort, für das ich schon immer Sympathie hegte, ende ich auch erstmal, aaaber ich schliesse auf!

Passt gut auf euch auf! :)



4 comments:

  1. Ich versuche mir das gerade vorzustellen, wie du Verantwortung für deine Klamotten übernimmst und aktiv daran denkst, sie nicht zu vergessen und -wer hätte das jemals erwartet- du sogar aufpasst, dass sie dir nicht geklaut werden. In einem blöden "Ich bin stolz auf dich" Satz schwingt zu viel Ironie mit, aber stell ihn dir doch einfach mit ein bisschen weniger vor.
    Was schließt der Leser dieses Beitrages? Mexiko ist billig, aber gefährlich.
    Mir will kein paradoxer Satz einfallen, dabei schließe ich dieses Kommentar so gern mit diesem Wort. Oh, fast.

    ReplyDelete
    Replies
    1. Klingt ein bisschen wie mein Bruder, nur wüsste der, dass es der und nicht das Kommentar ist..

      Delete
    2. Gekkie, ein einziger Minifehler!

      Delete
  2. This comment has been removed by the author.

    ReplyDelete